Wir leben und arbeiten in einer Zeit, in der das dezentrale Arbeiten möglich und anerkannt ist. Teams sitzen nicht mehr zusammen am gleichen Standort, sondern verstreut – teilweise sogar auf der ganzen Welt und über verschiedene Zeitzonen hinweg. Mancher darf arbeiten wann und wo man will – das Ergebnis muss nur stimmen. Das räumt uns auf der einen Seite zwar deutlich mehr Flexibilität ein. Auf der anderen Seite wird es aber auch dringend notwendig, sich gezielt abzustimmen, transparent zu machen, an was man selbst gerade arbeitet und alles so zu koordinieren, dass das gemeinsame Ziel des Teams am Ende des Tages erreicht wird.

Remote arbeiten

Das funktioniert ganz häufig so: Arbeitsplatz einrichten. Technik installieren. Loslegen. Eigene Dateien erstmal lokal ablegen bevor sie perfekt bearbeitet sind. Email zur Abstimmung schreiben. Allein sein. Flutscht nicht so richtig? Stimmt. Denn zum Remote-Arbeiten gehört besonders eine spezielle Denkhaltung und das Festlegen von Werten im Team. Wie oft hast Du selbst in Deinem Unternehmen erlebt, dass jeder im Homeoffice vor sich hinarbeitet und dann immer wieder endlose Videokonferenzen oder einzelne Abstimmungsrunden abgehalten werden, damit alle einigermaßen in die gleiche Richtung laufen oder beweisen müssen, wie fleißig sie waren? Genau. Am Ende ist jeder frustriert. Hat viel Zeit vergeudet und nichts erarbeitet. Das nebenher auch das Kind schreit, der Hund raus will und das Telefon nicht aufhört zu klingeln setzt den unnötig langen Meetings dann noch die Krone auf. Dabei will man doch einfach nur produktiv, fokussiert und effizient seine Arbeit machen. Wer in der sogenannten Neuen Arbeitswelt zurechtkommen will, muss sich nach dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann den Grundbedürfnissen des menschlichen Miteinanders widmen: Selbständigkeit (ich darf entscheiden), Freiheit (ich darf agieren) und Teilhabe an der Gemeinschaft (ich gehöre dazu und mein Arbeitsumfeld weiß meine Arbeit zu schätzen). Wer gut remote arbeiten will, für den trifft das ebenso zu. Und er muss zudem technische Hürden gelöst haben und besonders soziale Aspekte und Regeln der guten Zusammenarbeit beachten. Das setzt eines voraus: die eigene Denkhaltung „remote“ anzupassen. In kleinen Schritten, aber immer dranbleiben und in die richtige Richtung bewegen macht Remote-Arbeiten greifbar und effizienter. Deswegen sind Agilität und dazugehörige Tools auch so beliebt und sinnvoll. Die Serie #RemoteHacks bietet genau das für immer wieder unterschiedliche, knackige und leicht umzusetzende Tools.

#RemoteHack: Virtuelle Kaffeepause

Wie Du den sozialen Austausch in Deinem Team förderst

Worum geht es?

Dein Team arbeitet zwar fleißig im Homeoffice aber die sozialen Kontakte zu den Kollegen kommen zu kurz? Dann probiere es doch mal damit: Lasse einen Ort entstehen, wo Austausch stattfinden kann, Arbeitsthemen bewusst ausgeklammert werden und die Menschen im Fokus stehen.

Wie setzt Du es um?
  • Schritt 1: Lege die Zeit(en) für eine virtuelle Kaffeepause fest. Hier machen regelmäßige Termine Sinn, die gleich als Serie Platz in jedem Kalender finden können.
  • Schritt 2: Suche Dir einen Online Konferenz Anbieter Deiner Wahl und richte ein Meeting ein (z.B. Zoom, Jitsi, Microsoft Teams, Skype usw.)
  • Schritt 3: Gib der Kaffeepause vielleicht einen individuellen Namen, der sich bei Euch einbürgern kann.
  • Schritt 4: Schreibe einen kurzen Einladungstext zu dem Event. Suche, wenn Du magst, auch ein passendes Bild raus.
  • Schritt 5: Lade Dein Team/ Deine Kollegen mit dem definierten Einladungs-Link dazu ein. Poste es auch auf internen Plattformen oder extern in den sozialen Medien.
  • Schritt 6: Trefft Euch zu Eurer virtuellen Kaffeepause und habt Spaß.
Persönlicher Grow-Faktor:

Persönlicher Grow-Faktor: „Achtung: Es könnte auch Spaß machen und das Teamgefühl könnte gestärkt werden! Und ihr könntet mehr über Euch persönlich erfahren. Außerdem tut es manchmal einfach gut, sich ohne konkretes Thema und Erwartung auszutauschen. So können die Themen entstehen, die einfach zum jeweiligen Zeitpunkt da sein wollen. Und wenn nicht, dann klinkt man sich einfach unkompliziert wieder aus und ist beim nächsten Mal dabei.“

  • Aufwand: einfach
  • Vorbereitung: Beim ersten Mal ca. 30 Minuten, danach gar nicht mehr
  • Zeitbedarf: nach Belieben, bei uns haben sich 60 Minuten einmal pro Woche bewährt
  • Benötigtes Material: Online Konferenz Anbieter
  • Ressourcen: Team-Kollegen, Bereichs-Kollegen oder Organisations-Kollegen
  • Level: Einsteiger

Weitere Infos: Schaut doch mal beim Virtual Coffee Club der Gelben Raben vorbei. Jeden Freitag, 15-16 Uhr auf Zoom. Hier wird derzeit sogar Corona als Thema ausgeklammert 😉