Für viele war es im Frühjahr 2020 eine Hauruck-Aktion: Der Wechsel vom Büro ins Home Office. Der Küchentisch wurde kurzer Hand zum Arbeitsplatz, das Wohnzimmer zum neuen Konferenzraum. Für andere wandelte sich der Schreibtisch zu einem Ort, von dem sie sich mit der Welt verbinden konnten – und es im Arbeitskontext nun auch durften. Sie haben sich gut eingerichtet im Home Office und dort Freiheiten erlebt, die sie jetzt nur ungern wieder abgeben wollen. Sie würden sie schmerzlich vermissen – und wenn es nicht gut begründet ist, nur mit Widerwillen wieder gezwungen werden täglich im Büro zu erscheinen.

1. Home Office ermöglicht Flexibilität

Viele Wissensarbeiter können sich mit einem Laptop ausgestattet prima von zu Hause einwählen. Dafür braucht es nicht den Weg ins Büro. Studien ergeben, dass die Pendelstrecken in den vergangenen Jahren immer länger werden. Wie befreiend ist es da, mit einem Klick im Meeting zu sein und mit einem Klick wieder bei der Familie. Kein Stress auf der Autobahn, kein Anstehen in der U-Bahn.
Home Office ermöglicht flexibles Umschalten von Work zu Life und zurück: Schnell mal einen Arzttermin wahrnehmen oder die Kinder von der Betreuung abholen. Bei einem Zwang zu Präsenz im Büro undenkbar, im Home Office einfach abbildbar. Für die Zukunft braucht es hier neben der Möglichkeit zum Home Office aber auch eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung.

2. Home Office fördert Deep Work

Viele Menschen, die wir gefragt haben, sehen einen große Vorteil von Home Office in der Möglichkeit konzentriert zu arbeiten. Voraussetzung ist dafür natürlich, dass die Störquellen im Home Office auch gering sind. Der Eindruck entsteht, dass viel sich im Home Office besser oder länger mit einer Aufgabe beschäftigen können, als im Großraumbüro. Viele wollen diese Art des Rückzuges auch in Zukunft wahrnehmen und dafür im Home Office bleiben.

3. Home Office als Ort für Routinearbeiten

Es gibt Tätigkeiten, die gilt es im wahrsten Sinne abzuarbeiten. Tätigkeiten, bei denen Ihre Mitarbeiter/innen nicht den Austausch mit Kollegen/innen benötigen. Hier stellt sich die Frage: Muss ich dafür den Weg ins Büro auf mich nehmen? Viele sagen nein.

4. Home Office schafft eine neue Arbeitsethik

Viele kommen gerade wieder zurück ins Büro. Das bedeutet erstmal ein Stück weit Aufwand.
Hemden werden gebügelt oder die passenden Schuhe ausgesucht. Im Home Office ist zwar meist auch nicht die Jogging-Hose angesagt, doch sind wir etwas legerer, wenn wir uns von zu Hause zuschalten. Auch darf im Home Office der Hund mit im Raum sein oder das Kindnicht weit. So schafft das Home Office auch Begehrlichkeiten.
Auch das macht es verlockend im Homeoffice zu bleiben.

5. Home Office macht Arbeiten von überall möglich

Ein wichtiger Aspekt, der für Home Office sprich ist, dass es nicht zwangsläufig tatsächlich zu Hause sein muss. Im Prinzip, können sich Mitarbeiter/innnen vom Ort ihrer Wahl zuschalten oder ihre Arbeit erledigen. Diese Ortsungebundenheit schafft Freiheiten, die womöglich junge Mitarbeiter/innen in Zukunft nicht mehr missen wollen. Menschen müssen nicht mehr unbedingt umziehen, um einen neuen Job anzunehmen. Kinder können in der Schule bleiben, Paare müssen keine Jobs in der gleichen Stadt finden.

Unser Fazit

Ob die 5 Gründe für Ihre Mitarbeiter eine Rolle spielen, müssen Sie selbst herausfinden. Sie sollten sie aber unbedingt bedenken, wenn Sie als Organisation nun überlegen, wie Sie Hybrid Work gestalten. Wir empfehlen, das Gespräch zu suchen und zunächst mal nachzufragen, welche Erfahrungen Ihre Mitarbeiter/innen im Homeoffice gemacht haben, wie wertvoll sie waren und wie wichtig sie ihnen sind. Verschenken Sie das Potential, das im Home Office steckt, nicht unachtsam!
Autor dieses Beitrages ist Jens Springmann.